
Der Deutsche Wetterdienst spricht schon von einem Nebeltag, wenn die Sicht unter tausend Meter beträgt. Solche Verhältnisse mögen auf der Straße noch nicht als allzu große Behinderung empfunden werden. Dennoch ergeben sie nach Ansicht von Experten bereits die Notwendigkeit, mit Licht zu fahren. Nicht nur in älteren Autos heißt es, zum Lichtschalter zu greifen und das Abblendlicht einzuschalten. Gerade die Fahrer modernerer Wagen vergessen gern, dass Tagfahrlicht in solchen Situationen nicht mehr genügt. Einer der Gründe dafür ist, dass bei vielen Autos die Rückleuchten nicht zusammen mit den Tagfahrleuchten aktiv sind. Das Heck bleibt dunkel.
Abblendlicht statt Tagfahrlicht
Die Abblendscheinwerfer sind das Mittel der Wahl bei Nebelfahrten. Auch wenn das Auto über einen automatischen Lichtsensor verfügt, empfiehlt sich das Umschalten von Hand auf volles Licht. Der Sensor reagiert nämlich auf Helligkeit, und nicht auf Sichtweite. Im Nebel kommt es tagsüber daher manchmal zu Situationen, in denen die Automatik nur die Tagfahrleuchten aktiviert.
Die Ausrüstung mit Nebelscheinwerfern hat zwar in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Leistungsfähigkeit stieg allerdings nicht im gleichen Takt. Teilweise wurden Nebelscheinwerfer zu Designelementen degradiert. Zur alleinigen Beleuchtung der Straße reichen solche Teile – und eigentlich fast alle Nebelscheinwerfer – kaum aus. Eine Verbesserung der Sicht bieten sie nur im Nahbereich an den Rändern des Fahrstreifens. Das liegt an der Lichtverteilung, die breiter ist als die des Abblendlichts. Der früher gern verbreitete Tipp, mit dichtem Nebel nur mit Standlicht und Nebelscheinwerfern zu fahren, ist damit ein schlechter. Zusätzlich zum Abblendlicht lautet die einzig sinnvolle Empfehlung. Und auch nur für Fahrten bei Dunkelheit. Bei richtig dichtem Nebel stößt dies in manchen Autos allerdings auf Grenzen. Nämlich in jenen, deren Lichtschalter die Nebelschlussleuchte nur in Kombination mit den Nebelscheinwerfen zulässt.
Nebelschlussleuchte mit Bedacht verwenden
Doch gerade mit der Nebelschlussleuchte sollte man ohnehin nur sehr zurückhaltend umgehen. Sehr oft wird sie viel zu früh zugeschaltet und blendet dann den folgenden Verkehr. In Deutschland lautet die Regel: Nur bei Sichtweiten unter 50 Meter und übrigens auch nur bei Nebel, nicht bei Regen oder Schnee. Dann darf man übrigens auch nur 50 Kilometer pro Stunde schnell fahren. Ist ein Auto mit Tempo 100 und eingeschaltetem starken Rotlicht unterwegs, ist das keinesfalls legal. Freiwillig ist dagegen die Rücksicht, im Kolonnenverkehr bei wirklich geringer Sicht die rückwärtige Nebelbeleuchtung auszuschalten. Jedenfalls, wenn der Fahrer sicher sein kann, im folgenden Verkehr durch die normalen Rücklichter ausreichend sichtbar zu sein.
Eigentlich ist ja sehr selten eine echte Notwendigkeit für die Nebelschlussleuchte gegeben. Außer vielleicht auf dem Gipfel des Bergs Brocken im Harz. Der hält nämlich den deutschen Nebelrekord. 1958 herrschte dort an 330 Tagen dicke Suppe. Nur gab es damals noch gar keine Nebelschlussleuchten. Die kamen erst Ende der 1960-er Jahre auf.
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