In älteren Autos finden sich regelmäßig nur Halogenlampen der Typen H1, H3, H4 und H7. Dazu kommen bei so etwa drei oder viel unterschiedliche Signallampen für Blinker, Brems- und Schlusslicht. Geht so eine Lichtquelle kaputt, gibt es an vielen Stellen Ersatz. Selbst Lebensmittel-Discounter haben so etwas im Angebot. Doch dann brennt beispielsweise eine H15 durch, aus der viele Modelle des Volkswagen-Konzerns das Fern- und Tagfahrlicht holen. Oder die beliebten Standlicht-Ringe eines BMW bleiben dunkel, weil ihre H8 ausgefallen ist. Im gleichen Modell kann der vordere Blinker mit einer Halogenlampe H21W bestückt sein. Die genannten Beispiele kommen millionenfach vor. Trotzdem halten manche Teilehändler oder Werkstätten die passenden Lampen nicht vor. Das mag am Kundenkreis liegen, der keine entsprechenden Fahrzeuge hat. Doch es handelt sich eben nicht um „seltene Speziallampen“, die „nur bei diesem Auto“ eingebaut sind. Solche Ausreden sind ebenso unangebracht wie die hohen Preise für „Sonderbestellungen“, weil „die sich niemand auf Lager legt“.

Klar, die erwähnte Blinkerlampe H21W oder gar ihre gelbe Schwester HY21W werden seltener benötigt als die seit Jahrzehnten verbauten einfachen, birnenförmigen Typen P21W und PY21W. Das Y steht übrigens für Yellow, also gelb. Aber selbstverständlich finden sie sich im Sortiment von Osram. Dort gibt es auch die H15, die einige Teilehändler nicht kennen, weil sie von vielen Markenherstellern nicht produziert wird. Die Scheinwerferlampen H9 und H11 liefert Osram ebenfalls und weil die H8 längst nicht nur in den BMW-Ringen, sondern vor allem in vielen Nebelscheinwerfern sitzt, ist sie kein Problem.

Technische Gründe für die Vielfalt

Bleibt die Frage, warum die Vielfalt an Lampentypen in den vergangenen Jahren so zugenommen hat. Als Antwort kommt schnell der Verdacht, Autohersteller wollten mit „solchen teuren Speziallampen“ die Autofahrer nur in ihre Werkstätten locken. Doch das stimmt nicht. Zum einen gibt es keine Lampe, die nur bei einer einzigen Marke in Gebrauch ist. Alle außen am Auto leuchtenden Dinge sind genormt. Für den Einsatz neuerer Lampentypen gibt es gute Gründe. Meist sind es technische, aber auch das Design spielt mitunter eine Rolle. Und die Vorteile liegen beileibe nicht nur beim Hersteller. So sind die modernen Lampentypen H8, H9 und H11 wesentlich einfacher zu wechseln als eine H3 oder H7. Zudem ist ihr Sockel wasserdicht, was die Gefahr von feuchten Scheinwerfern reduziert.

Wer das Gerede von „Speziallampen“ nicht mag, sollte sich die passenden Lampentypen einfach schon mal vorsorglich kaufen oder im Web bestellen. Das hat nebenbei den Vorteil, dass ein ausgefallene Lichtfunktion ohne Zeitverzug repariert werden kann.

 

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