Wenn die Scheinwerfer kaum Sicht schaffen, liegt es nicht immer an der Technik. Manchmal sind grobe Fehler daran schuld. Ungeeignete Zusätze zur Scheibenwaschanlage, vermeintlich supergeile Tuningmaßnahmen oder Fehlbedienung kosten viel Licht – und oft auch Geld.

Blau: Der Wunsch nach bläulichem Licht ist eigentlich einfach zu erfüllen. Die Lampenserie Cool Blue von Osram liefert so viel Blau, wie es technisch und rechtlich geht. Das ist manchen Autofahrern aber leider nicht genug. Um noch mehr der kalten Lichtfarbe zu bekommen, tauchen sie die Glaskolben der Lampen in einen angeblich dafür vorgesehenen Lack. Im besten Fall kostet das nur eine Menge Licht. Meist verdampft aber der Lack mit der Zeit und macht den Scheinwerfer blind. Das sieht dann gar nicht mehr cool aus.

Zu viel: Mehr Licht ist ein berechtigter Wunsch. Es klingt verlockend, eine Lampe mit höherer Leistung einzubauen. Tatsächlich gibt es so genannte Rallye- oder Offroad-Lampen mit 80, 100 oder gar 150 Watt. Sie können ihre Leistung allerdings nur in speziell dafür ausgelegten Zusatzscheinwerfern entfalten. Normale Serienteile sind mit solchen Lampen thermisch und elektrisch überlastet. Eine häufige Folge ist ein zu hoher Spannungsabfall in den Zuleitungen. Und dann kommt statt mehr sogar weniger Licht aus dem Scheinwerfer. Die unproblematische und zudem gesetzeskonforme Alternative sind Upgrade-Lampen wie die Night Breaker von Osram. Sie holen das Mehr an Licht nicht aus mehr elektrischer Leistung, sondern aus höherer Luminanz.

Zu wenig: Mal schnell an der Tanke Ersatz für eine durchgebrannte Lampe geholt? Eingebaut und über ungeheuer funzeliges Licht geärgert? Dann ist es vielleicht eine Lampe für 24 Volt. Besonders schnell kann so etwas an Autohöfen passieren, deren Hauptkundschaft Lastwagenfahrer sind. Deren Brummis haben ja ein 24-Volt-Bordnetz. Die 12 bis 14 Volt von Personenwagen holen aus einer dafür ausgelegten Lampe höchstens ein Viertel des Lichts.

Grau: Wenn der Himmel grau ist, werden manche Menschen depressiv und stellen dumme Dinge an. In diese Kategorie fallen auch grau gefärbte oder lackierte Abschlussscheiben von Scheinwerfern oder Leuchten, die manche als Aufwertung ihres Autos sehen. Aber eigentlich ist es doch klar: Ebenso wie grauer Himmel die Sonne dämpft, so dezimiert das Grau auf Scheinwerfern und Leuchten das Autolicht. Solche in manchen Regionen gefragten „Smoked Headlamp Covers“ sind gar nicht geil.

Verwaschen: Überhaupt sind die Abschlussscheiben von Scheinwerfern alles andere als unbedeutend für die Qualität des Autolichts. Leider sind sie empfindlich und reagieren allergisch auf manche Reinigungsmethoden. Sie mögen nicht poliert werden und auch die normale Reinigung geschieht besser mit einem Mikrofasertuch als mit einem Fliegenschwamm. Bei Autos mit einer Scheinwerfer-Reinigungsanlage ist das Zusatzmittel zum Wasser entscheidend. Die Eignung für diese Anwendung sollte auf der Verpackung stehen. Wenn nicht, kann der dünne Lack auf den Kunststoffscheiben trüb werden.

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