Alles so schön hell hier! Seit Februar 2011 ist das Tagfahrlicht bei neuen Fahrzeugen Vorschrift. Halter älterer Fahrzeuge sind natürlich nicht verpflichtet, diese viel diskutierten Lichtquellen nachträglich einzubauen. Aber vielleicht steigt ihr ja zumindest in die Diskussion ein und überlegt es euch doch, denn es gibt ein paar Informationen, die den meisten Autofahrern gar nicht bekannt sind. Und die Argumentation am Arbeitsplatz, am Stammtisch oder unter Autofreunden macht doch erst so richtig Sinn, wenn einem auch die richtigen Argumente an die Hand gegeben werden, oder?

Die Skandinavier machen uns ja vieles Gutes vor, und mit permanenten, an die Zündung gekoppelten Lichtquellen fahren die schon seit den 70ern durch die Gegend. Auch wenn es in Deutschland nicht ganz so lange dunkel ist wie in Schweden oder Norwegen, und auch wenn es hier keine endlosen, dunklen Wälder mit halbtonnenschwerem Elchgetier gibt – viele fahren auch am Tag zumindest mit Abblendlicht. Warum auch nicht? Autos sehen beleuchtet besser aus und werden auch besser gesehen. Oder?

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Ja, werden sie. Allerdings ist reguläres Abblendlicht nicht für den 24/7 Dauereinsatz gedacht, deshalb würde man bei herkömmlichen Lampen einen höheren Verschleiß und damit höhere Kosten beklagen. Wer also am Ende dieses Artikels noch immer nicht auf Tagfahrlicht umsteigen möchte und stattdessen lieber mit dem „ganz normalen“ eingeschalteten Licht herumfährt, kann als Alternative auf Osram Ultra Life Lampen umsteigen. Die halten bis zu dreimal so lange durch wie Standard-Halogenlampen. Wer aber an seiner Fahrzeugfront noch ein freies Plätzchen findet, in Ziergittern oder Vertiefungen der Frontschürze, sollte über ein LED-Set zum Nachrüsten nachdenken. Ein wenig handwerkliches Geschick oder die Werkstatt des Vertrauens sind hier natürlich Voraussetzung.

Tagfahrlicht unterliegt nicht der Bestimmung, nach unten auf die Straße gerichtet zu sein. Trotz der geringeren Helligkeit wird es also von entgegenkommenden Fahrzeugen wesentlich besser wahrgenommen als Abblendlicht. Die sehr geringe Stromaufnahme der LEDs belastet das Bordnetz nur unerheblich, und darüber hinaus sind die zusätzlichen Leuchten je nach Fahrzeugtyp meist kostengünstig und schnell eingebaut. Und sie sehen echt gut aus! Wie fast alles in Deutschland ist die Nachrüstung von Tagfahrlicht natürlich ziemlich streng geregelt; bevor ihr loslegt, solltet ihr also erst einmal einen prüfenden Kniefall vor eurem Auto machen und gucken, ob alles so passt, wie es sein soll.

Tagfahrlicht gibt es in verschiedenen Bauformen, rund, oval, und in verschiedenen Längen und Einbautiefen. Grundsätzlich müssen die beiden Lampen natürlich vorn am Fahrzeug angebaut werden und dürfen keine Belüftungskanäle für die Kühlsysteme oder die Bremsen verdecken, auch nicht teilweise. Achtung Tuning-Freunde: Die Lampen müssen mindestens 25 cm Abstand vom Boden haben. Achtung Offroad-Freunde: Höher als 150 cm vom Boden dürfen sie nicht angebaut werden. Bei herkömmlichen PKW müssen beide Lampen einen Abstand von mindestens 60 cm voneinander haben und müssen beim Einschalten von Standlicht oder Fernlicht ausgehen. Wer sich an diese wenigen Vorgaben hält, ist auf der sicheren Seite, alles andere ist letztendlich Geschmacksache.

Aber überlegt euch gut, wo ihr die Bohrmaschine ansetzt. Das Ergebnis hält über 10.000 Stunden und wird damit so manches Auto wahrscheinlich überleben.

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